So gefährlich sind Akkus von E-Bikes und E-Autos

Wie sich die hohe Brandgefahr bei der Nutzung von Lithium-Akkus auswirkt, zeigt ein kürzlich erschienener Artikel in der Tagespresse. (Bild Ausgabe vom 3.7.21). Darin wird erwähnt, dass ein vor einem Haus abgestelltes E-Bike in Flammen aufgegangen war und das Anwesen buchstäblich abgefackelt hat. Im gleichen Artikel wird noch auf den Brand eines Elektrofahrzeugs hingewiesen. Auslösend war jeweils der darin verbaute Lithium-Akku. Beide Fälle zeigen, wie gefährlich Lithium-Akkus sind.

Lithium-Akkus sind in vielen Gebrauchsgütern des täglichen Bedarfs eingebaut. Im privaten Haushalt beispielsweise in vielen Gartengeräten. Verstärkt eingesetzt werden Geräte mit Lithium-Akkus auch in Küche und Bad. Und natürlich sind sie wie im Beispiel mittlerweile auch eine unterstützende Kraft bei Fahrrädern. Und vor vielen Anwesen steht dann schon mal ein Elektrofahrzeug an einer dafür extra angebrachten Ladesäule. Bei Fahrrädern und mittlerweile auch bei Elektrofahrzeugen gehen die Zuwachsraten steil nach oben. Bei den E-Bikes ist ja ein regelrechter Hype entstanden.

Verstärkt werden Lithium-Akkus nun auch bei Gewerbetrieben eingesetzt. Sie treiben allerart von Werkzeugen und Maschinen an. Und es gibt sicherlich dort auch auf dem Betriebsgelände zahlreiche Transportfahrzeuge, die ebenfalls mit Lithium-Akkus betrieben werden. Und für jedes Fahrzeug ist dann auch noch die notwendige Ladestation vorhanden.

Natürlich steigt mit der Zunahme der Nutzung dieser Akkus auch die Brandgefahr sowohl im Privatbereich als auch im gewerblichen Umfeld. Und die Gefährlichkeit dieser Lithium-Akkus besteht ja schon darin, dass sie nach einer mechanischen Beanspruchung, verursacht durch einen unsachgemäßen Stoß oder sonstige Verletzung, unkontrolliert explodieren können. Und dies, wie die Erfahrung aus verschiedensten Schadenfällen zeigt, erst nach Stunden oder Tagen.

Von Feuerwehren und Brandschutzsachverständigen wird deshalb oft empfohlen, ein an einem Unfall beteiligtes Elektrofahrzeug – auch wenn noch kein Brand entstanden ist – in ein Wasserbad zu tauchen. Und dies für eine längere Zeit. Bei einem Brand selbst muss auch enorm viel Wasser eingesetzt werden, um einen Akkubrand einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen. Natürlich gibt es auch Alternativen zu Wasser als Löschmittel. Zum einen Pulverlöschmittel und auch Schaumlöschmittel. Pulverlöschmittel hat den Nachteil erhöhter Verschmutzung als Folgeschaden. Schaum kann den für ein rasches Ablöschen nicht den notwendigen Kühleffekt erbringen. Und dieser Kühleffekt ist aber notwendig! Die tatsächliche Gefahr bei den Lithium-Akkus ist nicht das darin verbaute Lithium, sondern das vorhandene Elektrolyt, das sich entzünden kann. Beim Brand wird auch Sauerstoff freigesetzt. Die führt dazu, dass einzelne Zellen explodieren. Es entsteht eine Kettenreaktion. In der Fachsprache der sogenannte Thermal Runaway! Die Temperatur steigt innerhalb von Millisekunden an. Energie wird schlagartig freigesetzt. Und gleichzeitig werden auch toxische Gase an die Umwelt abgegeben. Eine enorme Gefahr für alles, was sich im Umkreis eines solchen Schadenfeuers befindet. Der Hinweis auf den Brand bei dem E-Bike und dem Elektrofahrzeug zeigt diese besondere Gefahr ja auch sehr deutlich auf.

Wasser als Löschmittel wurde schon genannt. Mittlerweile gibt es am Markt auch ein weiteres Löschmittel bzw. einen entsprechenden Zusatz zum Löschwasser. Dadurch wird eine deutliche Kühlwirkung erzeugt und die schon beschriebene Energiefreisetzung unterbrochen. Zahlreiche Feuerwehren in Europa und darüber hinaus nutzen dieses Löschmittel schon mit großem Erfolg. Übrigens für alle Formel 1-Fans: Auch dort in der Königsklasse des Motorsports wird dieses Löschmittel schon sehr erfolgreich eingesetzt. Gewünschter Nebeneffekt: geringerer Wasserverbrauch. Schont somit auch die Umwelt. Auch ein Argument, wenn man Nachhaltigkeit leben will. Das Mittel wird unter dem Produktnamen F 500 angeboten. Anbieter dieses Löschmittels ist die Fa. F 500 Technology mit Sitz in 63571 Gelnhausen.

Für den Privatbereich gibt es dieses Löschmittel in verschiedenen tragbaren Löschern bis 9 Liter Fassungsvermögen. Insbesondere geeignet bei Bränden durch E-Bikes und E-Scooter. Für den gewerblichen Bereich gibt es darüber hinaus auch noch fahrbare Löscheinrichtungen bis 50 Liter Fassungsvermögen. Überall und bei unterschiedlichsten Gewerbebetrieben einsetzbar. Bei der Nutzung sind die brandschutztechnischen Vorgaben natürlich zu beachten.

Sofern Sie bereits ein E-Bike besitzen, ein Hybrid oder Elektroauto sollten Sie sich mit diesem Thema und dem Brandschutz auseinandersetzen.

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